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Buswartehäuschen vor dem Landratsamt

Diesen Leserbrief habe ich am 18.01.2019 an die Schwäpo geschickt. Am 06.02.2019 wurde er in gekürzter Form abgedruckt. Bereits am 05.02.2019 erschien er in der Online Version.

 

Neulich fuhr ich zufällig mal durch die Stadt auf der Stuttgarter Straße und kam am Landratsamt vorbei. Aus einiger Entfernung dachte ich, dass dort ein Kunstwerk steht, hässlich genug wäre es ja. Als ich dann näherkam, kam die Vermutung auf, dass es ein Buswartehäuschen sein könnte. Deshalb fragte ich eine Mitarbeiterin im Landratsamt und sie bestätigte mir, dass es sich um ein Buswartehäuschen handelt. Sie meinte, dass es seit ein paar Monaten dort steht und von einem Architekten gespendet wurde, der wohl einen Preis damit gewonnen hatte. Ich kann gut nachvollziehen, dass er es gespendet hat, dadurch hat er dieses gruslige Teil nicht selber im Garten stehen. Aber um die Hässlichkeit geht es mir jetzt gar nicht. Manchmal frage ich mich, in welchem Jahrhundert wir eigentlich leben? Dieses neue Buswartehäuschen ist nicht barrierefrei. Wie kann es sein, dass heutzutage so etwas gebaut wird? Nicht nur, dass es vor dem Eingang eine recht hohe Stufe hat, es ist auch innen drin nicht barrierefrei. Ich kann mir gut vorstellen, wie der Landrat und seine Behindertenbeauftragte von ihrem Büro aus den Aufbau beobachten und wahrscheinlich dachten „endlich mal ein Kabuff bei dem einen nicht ständig Eltern mit Kinderwagen und deren schreiende Blagen belästigen oder Leute die mit Krücken unterwegs sind und einem diese um die Ohren hauen, wenn sie sich hinsetzten oder Rollstuhlfahrer die einem über die Füße fahren". Dieser Architekt sollte ein lebenslanges Berufsverbot bekommen, denn mal ehrlich, wenn er schon nicht in der Lage ist, ein einfaches Buswartehäuschen zu entwerfen, dann sieht das mit anderen Gebäuden sicher nicht anders aus. Es ist ja auch nicht so, dass ich bei diesem Thema einfach ein bisschen überempfindlich bin, nein, der Gesetzgeber schreibt schon lange Barrierefreiheit vor. Es, also die Barrierefreiheit, schadet ja auch niemanden und wenn sie von Anfang an mitbedacht wird, kostet es ja auch nicht mehr. Im Nachhinein umbauen kostet natürlich viel, umso wichtiger ist es, es gleich von Anfang an richtig zu machen.
Buswartehäuschen vor dem Landratsamt Aalen. Nicht barrierefrei


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Diesen Leserbrief habe ich am 18.01.2019 an die Schwäpo geschickt. Am 06.02.2019 wurde er in gekürzter Form abgedruckt. Bereits am 05.02.2019 erschien er in der Online Version.

 

Neulich fuhr ich zufällig mal durch die Stadt auf der Stuttgarter Straße und kam am Landratsamt vorbei. Aus einiger Entfernung dachte ich, dass dort ein Kunstwerk steht, hässlich genug wäre es ja. Als ich dann näherkam, kam die Vermutung auf, dass es ein Buswartehäuschen sein könnte. Deshalb fragte ich eine Mitarbeiterin im Landratsamt und sie bestätigte mir, dass es sich um ein Buswartehäuschen handelt. Sie meinte, dass es seit ein paar Monaten dort steht und von einem Architekten gespendet wurde, der wohl einen Preis damit gewonnen hatte. Ich kann gut nachvollziehen, dass er es gespendet hat, dadurch hat er dieses gruslige Teil nicht selber im Garten stehen. Aber um die Hässlichkeit geht es mir jetzt gar nicht. Manchmal frage ich mich, in welchem Jahrhundert wir eigentlich leben? Dieses neue Buswartehäuschen ist nicht barrierefrei. Wie kann es sein, dass heutzutage so etwas gebaut wird? Nicht nur, dass es vor dem Eingang eine recht hohe Stufe hat, es ist auch innen drin nicht barrierefrei. Ich kann mir gut vorstellen, wie der Landrat und seine Behindertenbeauftragte von ihrem Büro aus den Aufbau beobachten und wahrscheinlich dachten „endlich mal ein Kabuff bei dem einen nicht ständig Eltern mit Kinderwagen und deren schreiende Blagen belästigen oder Leute die mit Krücken unterwegs sind und einem diese um die Ohren hauen, wenn sie sich hinsetzten oder Rollstuhlfahrer die einem über die Füße fahren". Dieser Architekt sollte ein lebenslanges Berufsverbot bekommen, denn mal ehrlich, wenn er schon nicht in der Lage ist, ein einfaches Buswartehäuschen zu entwerfen, dann sieht das mit anderen Gebäuden sicher nicht anders aus. Es ist ja auch nicht so, dass ich bei diesem Thema einfach ein bisschen überempfindlich bin, nein, der Gesetzgeber schreibt schon lange Barrierefreiheit vor. Es, also die Barrierefreiheit, schadet ja auch niemanden und wenn sie von Anfang an mitbedacht wird, kostet es ja auch nicht mehr. Im Nachhinein umbauen kostet natürlich viel, umso wichtiger ist es, es gleich von Anfang an richtig zu machen.
Buswartehäuschen vor dem Landratsamt Aalen. Nicht barrierefrei
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